Demenzstützpunkt Nordholz stellt sich vor

Der Demenzstützpunkt Cuxland stellt sich vor – Woche der Demenz
Ann-Christin Lischer, Ben Bethge und Nina Pfautsch unterstützen Menschen mit Demenz und deren Angehörige. Außerdem gibt es weitere kostenlose Angebote wie Fokus 65+

„Demenz verstehen, Demenz begleiten“, so lautete das Thema der ersten Veranstaltung im Rahmen der „Woche der Demenz“. Fachkräfte gaben wichtige Tipps zum Krankheitsbild und dem Umgang mit Demenz erkrankten Menschen.

In der Woche der Demenz vom 16. bis 22. September, die anlässlich des Weltalzheimertages am 21. September unter dem Motto „Demenz – informiert und verbunden bleiben“ stattfindet, werden kostenfreie Veranstaltungen in den Räumlichkeiten des RVZ (Regionales Versorgungszentrum) Wurster Nordsee Küste geboten.

Die Veranstaltungen wollen nicht nur über die Krankheit aufklären, sondern auch pflegenden Angehörigen die Möglichkeit bieten, sich auszutauschen und zu vernetzen.

Nina Pfautsch hat ihr Büro in den Räumlichkeiten und arbeitet für den Paritätischen. Ihr Büro ist täglich von 8 bis 13 Uhr besetzt. Man könne aber auch einfach vorbeikommen und müsste vielleicht nur kurz warten, betont sie.

Rund 15 Teilnehmer und Teilnehmerinnen sind vor Ort, um mehr über die Erkrankung zu erfahren. Direkt zu Anfang gibt es einen Überblick über die kostenlosen Angebote des Paritätischen und des Demenzstützpunkts. Neben Hausbesuchen kann dort auch Unterstützung bei Leistungsansprüchen oder den Vorsorgedokumenten in Anspruch genommen werden.

Pflegende Angehörige seien der größte Pflegedienst Deutschlands, sagt Ben Bethge, Diplom-Fachwirt (FH), der durch die Veranstaltung führt. Er ist seit vielen Jahren in dem Beruf tätig und erklärt den Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer, welche Formen und Ursachen es gibt und informiert über Therapiemöglichkeiten. Dabei
nennt er auch ein paar unbequeme Zahlen, etwa dass neun von 13 Fußballern an Demenz erkranken werden.

Einer seiner Wünsche ist es, dass das Wort Demenz nicht für alles genutzt wird, wo ein Mensch „tüdelig“ wirkt. Dies kann vielerlei Ursachen haben, zum Beispiel zu wenig getrunken zu haben. Die Symptome der Demenz würden aber nicht wieder weggehen.

Bethge bittet betroffene Angehörige darum, sich vorzustellen, für jedes Lebensjahr würde ein Buch in unserem „Lebens-Regal“ stehen. Ganz links das erste Lebensjahr, ganz rechts das aktuelle. Auf der rechten Seite gebe es aber keine Buchstütze mehr, sodass diese Bücher zuerst umkippen würden. Das sei der Grund, warum Menschen mit Demenz sich eher an ihre Vergangenheit erinnern würden als an kürzlich stattgefundene Ereignisse.

Ann-Christin Lischer vom Paritätischen nimmt sich auch im Anschluss noch Zeit, um mit den Teilnehmenden zu reden und Tipps zu geben. Fehlende Geduld, Scham und Schwäche sind häufig Themen unter pflegenden Angehörigen. Alle drei Fachkräfte betonen, dass dies menschlich sei. Wichtig sei, ins Gespräch zu gehen, sich Hilfe zu holen und genau diese könne man beim Demenzstützpunkt bekommen.

Das Büro von Nina Pfautsch ist zu erreichen unter der Telefonnummer (0 47 41) 60 29 78. (bb)